Neuer Handlungsleitfaden zur Prävention von Gewalt und Belästigung im öffentlichen Dienst

Die Unfallkasse Baden-Württemberg hat im April 2022 die 4. überarbeitete Auflage ihres Handlungsleitfadens veröffentlicht.

Neben der Prävention von Gewalt und Belästigung und dem neuen Teil „… und wenn es doch passiert! …,“ für dessen Inhalt Stefanie Rösch verantwortlich ist, ist der zentrale Inhalt, die sehr anschaulich dargestellten Präventions-maßnahmen gegen derartige Übergriffe. Beginnend bei den baulichen Interventionsmaßnahmen, insbesondere der Arbeitsplatzgestaltung (SB’in sitzt näher zur Fluchtmöglichkeit als der Klient) und dem Einsatz von Sicherheitstechnik, werden Vorschläge für Tätigkeiten außerhalb des Dienstgebäudes (Verhaltensempfehlungen bei Hausbesuchen) gemacht.

Die wesentlichen Informationen zum Kontakt mit schwierigen Klienten sind im Abchnitt verhaltensbedingte Maßnahmen zusammengefasst. Die Beschreibung der Stressreaktion bei Gewalt, die das Verhalten beim Klienten und der Sachbearbeiterin beeinflusst. Das Bewusstsein der unterschiedlichen Rollen im Kontakt zwischen Klient und Beschäftigten sind für die Reaktionen bei Konflikten die Basis für ihren Erfolg. Entscheidend für ihre Sicherheit – reagieren Sie, sobald Sie spüren, dass Sie anfangen sich zu ärgern. Ärger ist das erste wahrnehmbare Anzeichen der eigenen Stressreaktion. Sicheres Verhalten einfordern durch lernen an der Konsequenz ist die Basis für ein gutes friedliches Kundengespräch. Der Rahmen hierfür wird durch die Tipps für persönliche Vorbereitung, Arbeitsplatzgestaltung, vorbereitende Maßnahmen vor einem Kontakt und Maßnahmen mit konkreten Kommunikationsbeispielen während des Kontakts, abgerundet.

Wird bauliche Sicherheit hergestellt und verhalten sich die Beschäftigten sicherheitsbewusst, können beabsichtigte Übergriffe deeskaliert werden. Leider gibt es trotz all dieser Massnahmen keine Gewähr für 100-Prozent-Sicherheit im Kontakt mit Menschen.

Leitfaden über „interessante Links“ herunterladen.

So wird`s gemacht – Anfeindungen und Drohungen nicht gefallen lassen

Frau Muterem ARAS, Landtagspräsidentin in BadenWürttemberg und Stimmenkönigin bei der Landtagswahl 2021, wehrt sich konsequent gegen ALLE Anfeindungen, die im Netz, in der Presse oder direkt gegen sie erhoben werden.

Es begann 2018 mit rassistischen und sexistischen Beleidigungen und massiven Bedrohungen die Frau Aras per Post, Droh- oder Schmähmails erhielt. Bis Juli 2021 hat sie 36 Strafanträge bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart gestellt. In 33 Verfahren beantragte das Landgericht Stuttgart die persönlichen Daten der anonymen Autoren von den jeweiligen Internetanbietern. In bisher 25 Fällen wurden die Beschuldigten wegen Beleidigung, Bedrohung und Volksverhetzung verurteilt.

„Ich habe das erst ignoriert und gedacht, das Netz hat nichts mit der realen Welt zu tun. Aber für mich persönlich war der Mord an Walter Lübke (Anmerkung: Regierungspräsident in Kassel, der am 2. Juni 2019 ermordert wurde) eine Zäsur. Jetzt kann und werde ich das nicht mehr ignorieren. Ich werde entschieden dagegen vorgehen. Das Netz ist keine rechtsfreie Zone“.

Das Gleiche gilt auch für den dirketen Kontakt mit Menschen, die ihre persönlichen Grenzen durch inakzeptables Verhalten ignorieren. Niemand muss sich anschreien, beleidgen oder bedrohen lassen. Nur durch sofortige Konsequenzen, indem man direkt verbale Grenzen setzt: „Ich möchte von Ihnen nicht beleidigt werden. Hören Sie sofort damit auf!“ kann man diesem Verhalten Einhalt gebieten. Wenn dann keine Entschuldigung kommt, den Beleidiger konseqent bei der Polizei anzeigen.

Wen der ganze Artikel interessiert: http://www.suedkurier.de/baden-württemberg/sie-ist-zielscheibe-fuer-hass-haeme-und-sexismus;art417930,10569341

Mit gutem Beispiel voran

Oberbürgermeister Jürgen Roth aus Villingen-Schwenningen nimmt deutlich Stellung zu Drohungen, Beleidigungen und Angriffen auf seine Mitarbeitenden. Ein sehr gutes Beispiel dafür, wie man heutzutage als Führungskraft für Sicherheit sorgt. Dieses Vorgehen und diese Haltung gegenüber sämtlichen Grenzüberschreitungen ist längst überfällig.

Unser Gesetz ist unser Gesellschaftsvertrag, ohne den ein Zusammenleben mit größtmöglicher Freiheit und Sicherheit für alle nicht möglich ist. Zu viele Menschen sind egoistisch und rücksichtslos, wie die genannten Beispiele verdeutlichen.

Mit diesem Video an seine Mitbürgerinnen und Mitbürger reagiert Herr Roth in unseren Augen vorbildlich. Genau so sollte es jeder Bürgermeister und jede Bürgermeisterin machen. Wenn wir alle an einem Strang ziehen, werden aggressive Verhaltensweisen gegenüber anderen wieder weniger werden. Für die, die ihre Interessen auch bereit sind mit Einschüchterung, Drohungen und körperlicher Gewalt durchzusetzen, funktioniert es nur so. An der Stelle sollten die Strafen für dieses Verhalen weh tun. Das ist der Appell an unser Rechtssystem. Leider lernen diese Menschen nur so.

Großes Lob an Herrn Roth von meiner Seite. Ihre Stefanie Rösch