„Ich bring Dich um.“

Immer wieder kommt es vor, dass Menschen in Extremsituationen zu Gewalt greifen, um sich Gehör zu verschaffen oder um Ziele zu erreichen, die mit Gewalt im Grunde nicht zu erreichen sind.

Präventionsmaßnahmen finden in der aktuellen Bedrohungssituation auch noch statt. Schließlich ist jede Maßnahme, jedes Verhalten, das dazu führt, dass niemand zu Schaden kommt, eine Präventivmaßnahme.

Wenn also Ihr Kunde Ihnen droht, er wolle Sie umbringen, dann begeht er damit erst einmal eine Straftat im Sinne des § 241 StGB Bedrohung:

(1) Wer einen Menschen mit der Begehung eines gegen ihn oder eine ihm nahestehende Person gerichteten Verbrechens bedroht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Ebenso wird bestraft, wer wider besseres Wissen einem Menschen vortäuscht, daß die Verwirklichung eines gegen ihn oder eine ihm nahestehende Person gerichteten Verbrechens bevorstehe.

Ein Verbrechen ist nach § 12 StGB (1):

Verbrechen sind rechtswidrige Taten, die im Mindestmaß mit Freiheitsstrafe von einem Jahr oder darüber bedroht sind.

Darunter fallen: Mord, Totschlag, Amok, Vergewaltigung, Sexuelle Nötigung, Schwere Körperverletzung, Brandstiftung oder ein Bombenanschlag.

Das heißt, wenn ein Kunde sagt: „Ich bring Dich um“ oder „Ich schlag Dich tot.“, dann droht er mit einem Tötungsdelikt und die sind alle Verbrechen. Alleine die Drohung ist strafbar.

Um Drohungen entgegen zu wirken ist die beste Methode, möglichst viel Öffentlichkeit herzustellen. Das bedeutet, dem drohenden Kunden zu sagen: „Ich fühle mich von Ihnen bedroht. Ich werde meine Kollegen und meinen Vorgesetzten davon in Kenntnis setzen. Außerdem werde ich die Polizei einschalten. Und jetzt verlassen Sie bitte mein Büro, weil ich unter diesen Umständen dieses Gespräch nicht mehr mit Ihnen führen werde.“ Und dann sollten Sie tun, was Sie gesagt haben. Dazu gehört auch, die Polizei über diese Drohung zu informieren. Selbst wenn Sie nicht anzeigen möchten, kann die Polizei eine Gefährderansprache durchführen und dem Droher so eine deutliche und wirksame Grenze setzen.

Natürlich steht es Ihnen frei, ob Sie eine Entschuldigung akzeptieren, weil ein großer Teil dieser Drohungen in der Hitze der empfundenen Hilflosigkeit auf Seiten des Drohenden ausgesprochen werden. Sie entscheiden.

Öffentlichkeit sollten Sie auf jeden Fall herstellen. Zu Ihrer Sicherheit.

Auch wenn Kunden mal doof sind, mein Beruf macht mir trotzdem Spaß.

Dieser Satz kam von einer Teilnehmerin. Er hat uns gut gefallen, weil er perfekt zum Ausdruck bringt, um was es geht.

  1. Es gibt doofe Kunden.
  2. Kunden sind nicht immer doof, sondern nur manche und nur manchmal.
  3. Ich entscheide, ob mir mein Job Spaß macht oder nicht. Das heißt, ich gebe meinen Kunden keine Macht über meine Arbeitszufriedenheit.

Das sind die besten Voraussetzungen, um einen Beruf lange und mit Freude ausüben zu können. Diese Aussage hat etwas mit Ursachenzuschreibung und Kontrollüberzeugungen zu tun.

Ursachenzuschreibung meint den Vorgang, wie mir im Kopf für uns definieren, wer oder was die Ursache für etwas setzt. Wer diesen Satz so sagt, ist davon überzeugt, dass er die Ursache dafür setzt, wie er seinen Job empfindet. Das ist eine sogenannte Internale Ursachenzuschreibung. Internal meint, dass wir die Ursache in uns sehen. Das ist hervorragend für alle guten Dinge in unserem Leben. So sollten wir über die Dinge denken, die gut laufen: Ich habe das gemacht, dass es gut läuft. So bauen wir unser Selbstwertgefühl auf und eine positive Kontrollüberzeugung.

Die zweite hilfreiche und gesunde Ursachenzuschreibung besteht in diesem Beispiel darin, dass negative Ereignisse (ein Kunde ist „doof“) external, also außerhalb unserer Person liegend gesehen werden. Hier ist der Kunde halt doof. Es liegt nicht an mir, dass es Ärger gab, sondern am Kunden, weil der doof ist oder einen schlechten Tag hatte oder ein psychisches Problem. Gut ist auch, dass dies nur manchmal ist. Es ist also kein Dauerzustand. Es ist gut, wenn wir negative Ereignisse als einmalig oder selten und außerhalb unserer Person angesiedelt sehen können.

Das enthebt uns nicht der Verantwortung, bei wiederkehrenden Problemen auch die Frage zu stellen, welchen Anteil wir an der Problemsituation haben, z.B. indem wir unklar kommunizieren oder unsere schlechte Laune am Kunden auslassen oder schon die Erwartung haben, dass eh alle Kunden doof sind. All das und noch viel mehr Möglichkeiten haben wir, selbst dazu beizutragen, dass Kunden sich „doof“ verhalten.

Wie Sie Ihre Stimmung positiv beeinflussen können, dazu mehr im nächsten Artikel.
Bis dahin gute Zeit.

Ab und zu etwas Neues

… wollen wir Ihnen hier vorstellen.

Jede Veranstaltung zeigt, wie kreativ wir Menschen sind. Das möchten wir mit Ihnen teilen.

Wir lernen in jedem Seminar etwas dazu. Was das im Einzelfall ist, werden wir hier von Zeit zu Zeit veröffentlichen. So können Sie immer wieder an den Erfahrungen und Ideen anderer teilhaben. Vielleicht ist die eine oder andere Strategie dabei, die Sie ausprobieren möchten. Dann legen Sie los!

Viel Erfolg beim lebenslangen Lernen!

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